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#1 brueckenbauer
(29. Jun 2013 19:44)
Die UN sind für die Gründung des Staates Israel und damit für die Vertreibung von ca. einer halben Million Palästinenser mitursächlich und mitverantwortlich.
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Ihre Behauptung ist auf vielen Ebenen falsch.
Wenn man ihrer Argumentation folgt, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass Sie die Gründung des Staates Israel als etwas Negatives betrachten.
Sie befinden sich damit in Gesellschaft. Der Wunsch zum Zustand von 1948 zurückzukehren, um die Gründung des Staates Israel rückgängig zu machen, ist seit 1948 ein beherrschender Faktor der arabischen wie der internationalen Politik.
All dies begann in den 1880er Jahren, als Juden anfingen, das menschenleere, öde und wüste Land von neuem zu besiedeln, zu bebauen und zu bepflanzen. Dies führte dazu, dass Araber aus all den umliegenden Ländern, angezogen von Arbeitsmöglichkeiten und besseren gesünderen Lebensbedingungen, in das Gebiet einwanderten.
Die Einwanderung der Araber intensivierte sich seit Beginn des britischen Mandats 1917/1918. Denn von diesem Zeitpunkt an wollte die islamische Welt das ehemals dem islamischen türkisch-ottomanischen Reich zugehörige Landgebiet wieder für sich reklamieren.
Während all der Jahrzehnte gab es niemals irgendeinen Versuch von jüdischer Seite entweder die wenigen einheimischen Araber oder die neuen arabischen Einwanderer von dem Gebiet zu vertreiben.
Im Gegensatz dazu begannen die arabischen Kräfte sich spätestens seit 1946 auf Krieg vorzubereiten, wobei sie von den deutschen Nazis zuvor gelieferte Waffen verwendeten. Angeführt wurden sie von Hitlers mächtigsten außereuropäischen Mitarbeiter und Kollaborateur, dem Mufti Amin al-Husseini, der gerade eben aus Berlin zurückgekehrt war.
Für Araber gilt der Tag der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 als ein unglücklicher Tag, dessen als Nakba, d.h. als Unglück und Katastrophe gedacht wird. Aber die ‘Nakba‘ ist das Ergebnis der Tatsache, dass im Jahr 1948 sieben arabische Armeen Krieg gegen das einen Tag alte Israel begannen. Am 18. Mai 1948 verkündeten die palästinensischen Juden schließlich und endlich die Gründung ihres eigenen Staates Israel, in dem Wissen, dass seit 1946 ein eigener Staat für die palästinensischen Araber existierte: Trans-Jordanien. Am folgenden Tag griffen sieben arabische Armeen – Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon, Saudi Arabien, Irak und Jemen – Israel an.
Die Araber, die die Grenzen des neuen Staates Israel verließen, gingen, um den arabischen Armeen den Angriff zu vereinfachen. Sie erhielten das Versprechen, dass sie allen jüdischen Besitz erhalten würden, nachdem die arabischen Armeen den Staat Israel zerstört und die palästinensischen Juden vernichtet hatten. Sie wussten, dass die palästinensischen Juden vernichtet werden sollten. Sie wussten, dass nach 1945 eine andere Shoah, ein anderer Genozid geplant war. Die Schlüsselworte waren “Treibt die Juden in das Meer“ und “Befreit Palästina von der zionistischen Pest.“
Es stimmt, um die 30% der Araber flohen entweder vor den Kampfhandlungen oder wurden als Folge der Kriegskämpfe vertrieben. Aber 70% der Araber, die 1948 das Land verließen – um die 300.000 bis 400.000 Menschen – sahen niemals einen israelischen Soldaten. Sie gingen, weil sie vermuteten, dass der neugeborene Staat Israel den Angriff keinesfalls überleben könnte und weil sie vermuteten, dass sie nach der Ermordung der Juden zurückkehren und sich deren Besitz aneignen könnten. Sie vermuteten falsch.
Die Araber, die gingen, gingen als Kollaborateure eines geplanten Genozid. Sie gingen in der vollen Kenntnis der Absichten der arabischen Armeen. Sie gingen im Bewusstsein, dass ihr Fortgehen, den geplanten Genozid vereinfachen würde.
Als die Araber gingen, nahmen sie die Schlüssel ihrer Häuser mit sich. Später wurden die Schlüssel von Generation zu Generation weitergereicht – als Erinnerung an ihre verlorenen Häuser und als Erinnerung an eine unerwartete und unvorstellbare Niederlage. Die Schlüssel wurden behalten und sollen dazu dienen, den arabischen Traum zu realisieren: zurück zur Situation des Jahres 1948 – was der Forderung nach einer Rückkehr zu den Grenzen von 1967 entspricht – und dem erneuten Versuch, ausgehend von dieser Situation, Israel zu zerstören.
Es gab vermutlich Araber, die die Kriege gegen Israel nicht wollten. Aber das gleiche gilt für die Deutschen, die dennoch die Konsequenzen tragen mussten. Man stelle sich nun vor, dass jedes Jahr am 7. Mai Demonstrationen stattfinden, bei denen diese Deutschen und ihre sämtlichen Nachkommen Millionen alter verrosteter Hausschlüssel hoch in die Luft schwenken und das Recht auf Rückkehr fordern. Das wäre, gelinde gesagt, ein beunruhigendes Verhalten.
Jedoch wird genau das gleiche arabische Verhalten nicht kritisiert, obschon dies genau das ist, was Generationen von Arabern seit dem Jahr 1948 tun. Tatsächlich hat die internationale Politik diese Araber unter den vielen Flüchtlingen der Erde von Anfang an bevorzugt behandelt, indem ihre Nachkommen auf unbegrenzte Zeit als Flüchtlinge gelten und dementsprechend finanziert werden. Und dies obgleich mit Trans-Jordanien seit 1946 bereits ein palästinensischer Staat besteht.